Von Angesicht zu Angesicht I: Instinkt

1. Titel

„Von Angesicht zu Angesicht I: Instinkt“

2. Beschreibung des Bildes

In einer quadratischen Komposition, die auf die absolute Spannung des Augenblicks fokussiert ist, stehen sich Vampir und Fledermaus fast Nase an Nase gegenüber. Beide Figuren – in der Schwebe – öffnen ihre Münder und fletschen in einem stummen, animalischen Ausdruck ihre Reißzähne. Der Vampir mit seinen Augen voller strenger Entschlossenheit sieht nicht wie ein Mensch aus, sondern wie die reine Essenz des Instinkts. Die Fledermaus mit ausgebreiteten Flügeln bleibt. Dies ist kein Kampf – es ist ein Treffen zweier Spiegel, zweier Formen derselben Wahrheit.

3. Technik

Das Gemälde ist in Öl auf Leinwand mit starker Verwendung von Impasto gemalt. Die Pinselstriche sind schwer und voller Textur, insbesondere in den Gesichtspartien, an den Reißzähnen und den Fledermausflügeln. Der Hintergrund ist zwar abstrakt, enthält aber auch Spuren dynamischer malerischer Gesten, die die Spannung des Raums aufbauen.

4. Stil

Expressiv-symbolischer Stil, voller bildlicher Spannung. Eine minimalistische und dennoch psychologisch intensive Komposition – alles konzentriert sich auf den Blick, das Öffnen des Mundes und den Atem, der nie wieder freigelassen wird.

5. Farben

Dunkle, kontrastreiche Farben: tiefes Schwarz, strahlendes Weiß, intensives Rot und stählernes Mondlicht. Diese Farben erzählen keine Geschichte über die Welt – sie erschaffen sie neu und definieren den Raum zwischen Aggression und Anerkennung.

6. Rechnung

Die Textur ist der Hauptcharakter des Gemäldes – die Gesichter sind fast skulptural gemalt, die Farbe ist sichtbar und pulsierend. Jeder Strich hat eine emotionale Kraft, nicht nur eine ästhetische. Sie können die Spannung nicht nur in der Komposition spüren, sondern buchstäblich unter Ihren Fingern.

7. Inspiration

• Francis Bacon – für die körperliche Spannung der Psyche und Form.

• Géricault („Porträts des Wahnsinns“) – wegen der Strenge seines Blicks.

• Die Symbolik der Spiegelung – der Mensch gegen seinen Schatten.

8. Übertragung und Auslegung

„Face to Face I: Instinct“ ist ein Porträt des Augenblicks, in dem wir aufhören, eine Person zu sein und zu einem Wesen werden. Dies ist keine Szene der Konfrontation, sondern der Erkenntnis. Wer bin ich, wenn ich mich in meinem Gegner wiedererkenne? Es ist keine Aggression, sondern die Erkenntnis, dass Instinkt nichts Fremdes, sondern etwas Alltägliches ist.

9. Originalität

Es ist ein rohes, aber universelles Bild. „Face to Face I: Instinct“ sucht nicht nach Vergnügen – es erzwingt es. Dies ist ein Werk, das nicht darum bittet, betrachtet zu werden – es zwingt einen, davor zu stehen und es anzuschauen. Nicht im Bild – sondern in dir selbst.